Viva Barcelona
Mein Reisebericht aus den heiligen Hallen der VMWare Explore
Nach drei Jahren Onlineevents lud uns VMware nach Barcelona zur „neuen“ VMware Explore ein. Eine Dienstreise in die spanische Sonne, das motiviert! Dennoch kamen mit 9.000 Besuchern weniger Gäste als in den Jahren zuvor. Dafür war mehr Zeit, um sich bei den VMware Experten zu informieren oder für den Austausch über neue Trends und Produkte auf den Messeständen. VMware demonstrierte seine Entwicklung vom Softwareanbieter von Virtualisierungslösungen zum Cloudexperten und zeigt eine Vielzahl von neuen Produkten, die einen Multi-Cloud Ansatz verfolgen.
Cloudmigration im Schneckentempo
VMware musste allerdings feststellen, dass die Migration der Unternehmen in die Cloud länger dauert, als prognostiziert. Das liegt, laut VMware, an den verschiedenen Silos, die die Clouds darstellen, an der hohen Komplexität der verschiedenen Cloud-Anbieter und dem Mangel an Cloud Experten. Eine einfache Aufgabe wie bspw. einen neuen Benutzer anzulegen, benötigt Fachwissen in jeder einzelnen Cloud Plattform und ist somit schwer handhabbar.
Zu alledem hat ein Mangel an Kostenkontrolle dazu geführt, dass das notwendige IT-Budget der Kunden für die Cloud oftmals überschritten wurde und somit IT-Anforderungen im eigenen Rechenzentrum nicht umgesetzt werden konnten.
Diese Herausforderungen beschreibt VMware als Cloud Chaos und will diese mit dem neuen Ansatz Cloud Smart lösen. So steht im Fokus der Multi-Cloud Strategie VMware ARIA, ein gemeinsames Management für Privat-, Hybrid-, und Public Clouds.
Bei meinem letzten Besuch der VMworld in Barcelona war Hybrid Cloud und die Verlagerung von Workloads in die Cloud das bestimmende Thema. In 2022 möchte man die Vorteile der Public Cloud auch in die Private Clouds bringen – das zog sich wie ein roter Faden durch alle Produkte.
Nicht nur vSphere 8 wurde neu vorgestellt, sondern auch vSphere+ als Cloud-basiertes zentrales Management für mehrere vCenter mit integrierten Lifecycle-, Inventar-, Ereignis- und Konfigurationsmanagement. Für DevOps bietet vSphere+ ein Self-Service Portal, um sich Entwicklungsumgebungen automatisch bereitstellen zu lassen – On-Premises und in der Cloud.
Für die lokalen vSphere Umgebungen war das Thema Data Processing Unit (DPU), oder auch SmartNIC genannt, das bestimmende Thema. Auf diesen Netzwerkkarten läuft eine eigene ESXi Installation die die CPU entlastet, indem sie u.a. Workloads von NSX und vSAN übernehmen soll. Dadurch wird die Bandbreite erhöht und die Latenz verringert.
Auch im Detail wurde einiges verbessert, zum Beispiel die Verwaltung von NUMA bei der Erstellung von VMs. Zukünftig gibt man nur noch die Anzahl der zugewiesenen CPUs an und vSphere entscheidet anhand der verbauten CPU, wieviel NUMA Nodes dafür verwendet werden. Die Frage, ob ich jetzt Cores oder Sockets zuweise, sollte damit endgültig Geschichte sein. Die Downtime durch ein vCenter Update wurde durch eine vorherige Bereitstellung der Updates auf einige Minuten verkürzt und mit vSphere Green Metrics lässt sich der Strombedarf für einen Host oder eine VM in den Performancegraphen anzeigen. Das soll helfen, Strom zu sparen und den CO2-Fußabdruck der Rechenzentren verringern.
Am Ende noch ein Thema, dass so omnipräsent war wie die Einführung der Servervirtualisierung durch vSphere an sich: die Containerisierung von Applikationen mit Kubernetes. Der Trend, neue Applikationen containerisiert bereitzustellen wird anhalten. Damit werden bis 2025 ca. 90% der weltweit größten Unternehmen Applikationen mit Kubernetes im Einsatz haben, schätzt VMware. Die bestehenden Business Applikationen werden damit nicht so schnell abgelöst, aber neue Cloud-native Applikationen werden sehr wahrscheinlich nur noch mit Kubernetes bereitgestellt.
Ich nehme vermehrt Anfragen nach Kubernetes aus dem Mittelstand wahr und wir haben inzwischen auch die ersten Projekte mit VMware vSphere mit Tanzu.
Fazit
Die VMware Explore war wieder eine sehr erfolgreiche Veranstaltung. Mit DPUs hat VMware ein neues Kapitel in der Netzwerkvirtualisierung aufgeschlagen und durch den Zusammenschluss mit Broadcom könnten weitere Innovationen in diesem Bereich folgen. Ob die Kombination aus Cloud-Diensten und On-Premises sich dieses Mal bei den Kunden durchsetzt, wird sich zeigen müssen. Mit der Vielzahl an Neuerungen im Bereich Applikationscontainer hat VMware den Grundstein gelegt, damit Kubernetes in der Breite Anklang finden kann und das sowohl in der Cloud als auch in den lokalen Rechenzentren.
Wir beraten Sie gern zu allen Lösungen von VMWare und für maßgeschneiderte Cloud-Konzepte.
